Ost- und Westeuropa sind nicht nur geographisch, sondern auch vom Tempus her verschieden. Während der Westen die Ausbildung einer europäischen Identität mit der Bewältigung der Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs für abgeschlossen hielt, tauten in den Ostblockländern die jahrzehntelang im organisierten Vergessen eingefrorenen Erinnerungen an den Krieg erst nach dem Zusammenbruch des Sowjetregimes auf. Zuvor war das Erinnerungsverbot so gewaltig gewesen, dass man nicht einmal Erlebtes für wahr zu halten wagte.
So kommt es, dass die einen nach vorn und die anderen zurückschauen.