Im Gewühl der Straßen habe ich in die Spiegel der Vitrinen, Straßenbahn- und Häuserfenster, Springbrunnen und Pfützen geschaut, ungläubig, ob ich nicht doch durchsichtig bin.
这一段是在 Straßenbahn 上读的,随后的路程都恍恍惚惚的。
#HertaMüller #Atemschaukel #读书
Doch dann kam der Schnee, jeder Schritt zwischen Haus, Schuppen und Erdloch wurde sichtbar. Ihre Mutter konnte ihr nicht mehr heimlich das Essen bringen. Man konnte im ganzen Garten die Fußstapfen lesen. Der Schnee denunzierte, sie musste freiwillig aus dem Versteck, freiwillig gezwungen vom Schnee. Das werde ich dem Schnee nie verzeihen
[…] hat aus dem Radio eine liebesdurstige, deutsche Frauenstimme gesagt:
Jede deutsche Frau schenkt dem Führer ein Kind.
Meine Fini-Tante hat meine Mutter gefragt: Wie machen wir das, kommt jetzt der Führer jeden Abend zu einer von uns nach Siebenbürgen, oder fahren wir alle der Reihe nach zu ihm ins Reich.
Die Mutter bleibt stehen, streicht mir die Haare aus der Stirn und nimmt mir das Kuscheltier weg. Sie legt es auf den Verandatisch, am Lacktäschchen rasselt die Kette, und ich sage:
Gib mir den Mopi, sonst bin ich allein.
Sie lacht: Du hast doch mich.
Ich sage: Du kannst doch sterben, der Mopi nicht.
读到这一段的时候我也鼻子酸酸,感觉我对中国和德国都有一种 Heimweh,但是那种 Heimweh 很抽象,hat mit dem konkreten Zuhause nichts mehr zu tun,因为确实在两边都已经失去了“家”这个概念。
中国我应该是很长一段时间不想回去了,德国我倒是想回去的,但也不知道回去哪里,去过的城市好像都没有特别喜欢想长久呆着的,可能就靠着一种亲切感滤镜稍微比较喜欢波恩和杜塞而已。
Oder dass wir so lange hierbleiben müssen, bis wir nicht mehr weg wollen, weil wir überzeugt sind, dass niemand mehr zu Hause auf uns wartet, weil dort längst andere wohnen, weil alle vertrieben sind, wer weiß wohin, und selber kein Zuhause haben. Eine andere Variante sagt, dass wir zuletzt hierbleiben wollen, weil wir nichts mehr anfangen können mit dem Zuhause und das Zuhause nichts mehr mit uns.