Oliver lernt viel in diesen zwei Wochen, nämlich dass es manchmal gut ist, sich helfen zu lassen. Er, der sich lieber die Zunge abbeißt, als jemanden um etwas zu bitten, der am liebsten ein ganzes Haus allein bauen würde, gewöhnt sich schön langsam an Menschen, die uns ohne Gegenleistung ihre Hilfe anbieten. Sie wollen einfach dabei sein, wollen mithelfen, die Buchhandlung wieder zum Leben zu erwecken.
Und dann ist er da, der große Tag. Der 4. November, neun Uhr früh. Wir schließen auf […]
So muss sich eine Schauspielerin vor ihrem ersten großen Auftritt fühlen. Ich stehe in meiner Buchhandlung, vor meinen Büchern, und versuche so auszusehen, als wäre das alles völlig normal für mich.
Und sie strömen rein, die neuen Kunden. Als wäre der Laden nie geschlossen gewesen, als wären wir immer da gewesen, öffnet sich die Tür, und herein kommen Menschen, die keine Ahnung davon haben, dass wir hier vor Nervosität fast vergehen.
这两段读得我眼泪汪汪,幸福感溢出了
Nach Abendessen, Zähneputzen und Pyjama-Anziehen gehe ich mit allen dreien in dicken Socken über die Treppe in die Buchhandlung. Es leuchtet lediglich ein kleines Nachtlicht, und sie tapsen in die Kinderabteilung. Dort darf sich jeder von ihnen ein Buch für die Gute-Nacht-Geschichte aussuchen, das wird aus der Buchhandlung geliehen, ganz vorsichtig vorgelesen und am Morgen wieder zurückgebracht.
开书店的好处呜呜呜,我每次在图书馆桌游夜的时候也会悄悄溜进书架间找书看,夜晚亮着灯的图书馆会有不一样的感觉。
Sie ist zwar ein Mädchen, liest aber prinzipiell nichts, was auch nur annähend so aussieht, als wäre es für Mädchen geschrieben. Sie liest Bücher, die nicht unbedingt für ihr Alter verfasst wurden, und im Alter von sieben hat sie einen Hang zu Problemromanen. Scheidung, Patchwork, schwierige Freundschaftsgeschichten. »Und, hast du’s schon verkauft?« Die tägliche Frage beim Abendessen. »Tja, es ist schwierig. Weißt du, immer wenn ich beginne, die Geschichte zu erzählen, und sage, dass es um ein Mädchen geht, bei dem die Eltern sich scheiden lassen und dann … dann unterbrechen mich die meisten Kunden und wollen es nicht kaufen.«
»Warum nicht?«
»Weil sie nicht wollen, dass ihre Kinder so etwas lesen, mit Scheidung und so.«
»Warum nicht?«
»Weil sie sagen, das hat nichts mit ihrem Leben zu tun, das wollen Kinder nicht lesen.«
»Aber die Erwachsenen lesen doch auch Bücher, die nichts mit ihrem Leben zu tun haben.«
»Was meinst du?«
»Na ja, die kaufen doch auch Krimis und wollen nicht morgen jemanden umbringen?«
Da hat sie wohl recht, und ich überlege mir, wie langweilig die Literatur wäre, würde man immer nur Bücher kaufen, die etwas mit dem eigenen Leben zu tun hätten. [...] Man will doch in eine andere Welt fliehen, man will Drama und Abenteuer, warum also sollten Kinder immer das lesen wollen, was ihrer Lebenssituation entspricht?
书里这个小女孩太好笑了,看了一本关于从中国收养了一个孩子的家庭的故事,就问妈妈说家里能不能收养一个孩子。妈妈说:不行呢,我和你爸都很忙,没时间照顾孩子。小女孩说:那你看我过得不是挺好吗?妈妈都快哭了